Freitag, 29. Mai 2015

Exkursion von Studierenden der TU Dresden ins Lehrstellwerk Zittau Süd

Am Dienstag, den 26.05.2015 fand eine Exkursion von ca. 15 Studierenden der TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften zum Lehrstellwerk Zittau Süd statt.

In zwei Gruppen wurden den Studierenden historische, betriebliche und sicherungstechnische Aspekte der Außen- und Innenanlage des Stellwerks erläutert. Die Studierenden stellten Fahrstraßen für mehrere Zugfahrten ein.



Wir freuen uns über den gelungenen, gegenseitigen fachlichen Austausch und wünschen den Studierenden für Ihre berufliche und private Zukunft alles Gute.

Handsignal für das Abfahrsignal Zp9 einsatzbereit

Im Lehrstellwerk Zittau Süd wird bei ausfahrenden Zügen der Abfahrauftrag mittels Abfahrsignal Zp9 Abfahren gegeben. Ein Ausfahr-Hauptsignal existiert nicht.

Laut Signalbuch ist für das Handsignal als Tageszeichen eine runde weiße Scheibe mit grünem Rand vorgesehen.

Signal Zp9
Ein derartiges Signalmittel wurde für das Lehrstellwerk nun nach Vorlage hergestellt. Somit können die Schrittfolgen zur Durchführung der Zugfahrten nun noch ausführlicher nachgestellt werden.

Die tatsächliche Verwendung des Signals am Bahnsteig ist zur Beeinflussung des Betriebsablaufs aktuell nicht möglich. Möglicherweise kann ein Verfahren hierzu mit dem Bahnbetreiber erarbeitet werden.

Wir danken der Fa. Hahmann & Zimmermann für das regelwerkskonforme Bedrucken der Scheibe.

Fernsprechverbindung für das Zugmeldeverfahren im Bf. Zittau Süd

Streckenfernsprecher im
Lehrstellwerk Zittau Süd
Zur (simulierten) Durchführung des Zugmeldeverfahrens durch die Fahrdienstleiter angrenzender Zugfolge- und Zugmeldestellen wurde in den Räumen des Bf. Zittau Süd eine Fernsprechverbindung mit zwei OB-Fernsprechapparaten aufgebaut.

Das betriebliche Verfahren wurde im Bahnhof Zittau Süd bis ins Jahr 1996 zur Sicherung der Zugfahrten beim Fahren im festen Raumabstand angewendet. Das Verfahren kann in Deutschland als Grundlage für die Einführung der technischen Sicherungsverfahren mit Streckenblockeinrichtungen verstanden werden. Daher bietet es sich an, das betriebliche Verfahren in die Grundlagenausbildung der Leit- und Sicherungstechnik einzubeziehen.

Zur Dokumentation steht ein Zugmeldebuch zur Verfügung. Für den Ablauf ist ferner eine Rufzeichentafel notwendig. Dank den Informationen des ehemaligen Fahrdienstleiters Herr Rönsch, konnten sogar die früheren Rufzeichen der Streckenstationen in Erfahrung gebracht und folgerichtig auf der Rufzeichentafel vermerkt werden.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Praxisarbeit HS/HL 64b

Seit mehreren Wochen wird im Rahmen einer Praxisarbeit an einer Halbschrankenanlage des Typs HS/HL 64b Bauart WSSB gearbeitet. Ziel der Arbeit ist es, eine voll funktionstüchtige Anlage mit Simulationstableau, So16-Signal, Andreaskreuz und Schrankenantrieb zu rekonstruieren. Das So16c Signal an welchem parallel Arbeiten durchgeführt werden (siehe Aufarbeitung des Überwachungssignals So16c der BÜSA Südstr./Schrammstr.), wird ebenfalls eingebunden.

Es wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt eine umfangreiche Aufarbeitung des Grundmaterials vorgenommen. Dazu gehört beispielsweise, dass alle Bauteile und Rahmenteile des Gestells abgebaut, gereinigt, geschliffen und lackiert wurden. Desweiteren wurden die Relais einer intensiven Reinigung und Prüfung unterzogen. Es mussten viele Bauteile ausgetauscht werden. Dies war teilweise ein sehr aufwendiges Unterfangen, da die meisten Bauteile fest mit dem Kabelbaum verlötet sind.

Ursprungszustand des Relaisgestells:

Nachdem das Gestell soweit fertig gestellt wurde, ist mit der Aufarbeitung des Schrankenantriebs begonnen wurden. Hierbei war die schwierigste Aufgabe, abgesehen von dem durch das erhebliche Gewicht recht problematischen Transport, die sich lange Zeit im Betrieb befindliche Komponente grundlegend zu reinigen. Auch hier war zunächst eine Zerlegung in alle Einzelteile mit Tiefenreinigung und Neulackierung nötig. Mit viel Zeitaufwand wurde der Kabelbaum ebenfalls aufgearbeitet. 
Antrieb vor der Reinigung:

Aus Modernisierungsgründen konnte jedoch die ursprüngliche Form der Fadenabbindung des Kabelbaums nicht erhalten werden. Auch hier wurde einiges an Kleinteilen ersetzt.



Es folgen demnächst Bilder der Aufarbeitung.

Montag, 25. Mai 2015

Herstellung von Lötstellen bei doppelter Drahtleitung

Im mechanischen Stellwerk werden für die Fernbedienung der Weichen sog. doppelte Drahtleitungen verwendet. Hierbei ist die Verbindung mehrerer Drahtleitungssegmente in diverser Ausführung durch Lötstellen, sog. Lötpuppen notwendig. Die Herstellung dieser ist unter anderem in der Zeitschrift "Das Stellwerk", Jahrgang 1906 ab Seite 49 beschrieben.
Im folgenden soll die Herstellung an einem Beispiel einer Drahtseilöse dokumentiert werden, da dieses Verfahren auch für die Arbeiten am Lehrstellwerk Zittau Süd angewendet werden muss.

Zunächst ist das Drahtseil mittels einer auf den Anwendungsfall zugeschnittenen Vorrichtung in Form zu bringen.

Bei geeigneter Witterung ist im Freien das auslaufende Ende auf 50mm zu kürzen. Hierzu wird das zu kürzende Ende nach der Zugabe von Lötwasser an der Trennstelle verzinnt.

Nach dem Trennen erfolgt die Herstellung eines endlosen Drahtbundes. Hierzu wird zuerst eine Drahtschlaufe entlang der späteren Stelle der Wicklung gelegt. Die Wicklung beginnt an dem weiterführenden, einzelnen Drahtseil.

Nach Fertigstellung des Drahtbundes wir der Draht abgeschnitten und das Ende durch die Drahtseilöse und die Drahtschlaufe gelegt. Durch Ziehen am Anfang der Drahtschlaufe wird die Schlaufe mit dem Drahtende in den Bund hineingezogen. Das Ende kann danach gekürzt und weiter hineingezogen werden.

Sofern der Anfang der Drahtschlaufe beim Ziehen nicht in der Wicklung abreist, wird dieser knapp abgeschnitten. Danach wird die Lötpuppe vollständig verzinnt. Es ist auf ausreichende Wärmezufuhr und ausreichende Dauer der Erwärmung zu achten. Während dem Erkalten können überflüssige Zinnreste mit einem Leder o.ä. entfernt werden. Die Vorrichtung ist zu entfernen.

Ist damit zu rechnen, dass die Lötstellen an zufälligen Hindernissen (anderen Lötstellen, Kanten von Schutzkästen, Kanälen, usw.) hängen bleiben und so die Längsbewegung der Leitungen behindern, sind die Enden des Drahtseils vor dem Wickeln zuzuspitzen.







Quellen:
  • Die Fernbedienung der Weichen mittels doppelter Drahtleitung; Das Stellwerk, 1906, Seite 49 ff.
  • Erläuterungen zu den Einheitszeichnungen für Stellwerksteile (STELL ERL); Hentzen,1927, Seite 43 ff.

Montag, 18. Mai 2015

Lehrstellwerk Zittau Süd nun als Baudenkmal erkenntlich

Am 16.05.2015 erfolgte die Montage zweier Emaille-Denkmalschilder an den Bahngebäuden des Bf. Zittau Süd. Diese weisen nun den Schutzzustand des Bauwerkes als Denkmal öffentlich aus.














Das Fachgebiet Leit- und Sicherungstechnik freut sich, zur Erhaltung regionaler Kulturgüter beitragen zu können.


Sonntag, 17. Mai 2015

Aufarbeitung des Überwachungssignals So16c der BÜSA Südstr. / Schrammstr.

An das Lehrstellwerk soll eine Bahnübergangssicherungsanlage vom Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin (WSSB) vom Typ 64b angeschlossen werden. Aktuell wird hierfür ein Überwachungssignal vorbereitet. Dieses soll erneut an der Strecke aufgestellt werden, jedoch zukünftig keine betriebliche Funktion übernehmen. Alters- und zustandsbedingt musste der Signalschirm des Überwachungssignals einer grundlegenden Aufarbeitung unterzogen werden.

Die Aufarbeitung ist nachfolgend dokumentiert und soll einen spannenden Einblick in die Arbeit der studentischen Hilfskräfte im Fachgebiet Leit- und Sicherungstechnik bieten.
Das erste Foto zeigt ansatzweise den desolaten Zustand des Signalschirms des ehemaligen Überwachungssignals So16c.



Zunächst muss das Signalschirmblech vom Rahmen getrennt werden. Die Teile waren miteinander verschweißt und an den Verbindungsstellen stark korrodiert.


Anschließend wurde der Rahmen vom Rost befreit und gereinigt.


Das Signalschrimblech ist derart beschädigt, dass eine Neuanfertigung notwendig wurde.
Im Foto ist das alte und das neue Blech zu sehen:
- Links das alte, beschädigte Blech.
- Rechts das von der Fa. Andreas Gruner, Blech und Klempnerei nach Maßzeichnung hergestellte verzinkte Blech


Der Halter für die Betonmastbefestigung wurde vom Signalschirm getrennt und vorhandene Korrosion beseitigt.
Zum Korrosionsschutz wurde eine Aluminium-Zink-Grundierung aufgetragen, sowie die Löcher für Verschraubung von Signalschirmblech und Rahmen gebohrt.


Anschließend erfolgte die mehrmalige Lackierung mit mattschwarzer Farbe, sowie die Aufarbeitung der Instandhaltungsbühne. Am Rahmen ist bereits die neu aufgearbeitete Signaloptik angebracht.


Zuletzt folgte die Endmontage der Einzelkomponenten. Der Signalschirm ist jetzt für die Montage auf dem Signalmast vorbereitet.





Freitag, 15. Mai 2015

Signalstandorte der Einfahrsignale des Lehrstellwerks Zittau Süd festgelegt

Am 15.05.2015 wurden die Signalstandorte der Einfahrsignale des Lehrstellwerks Zittau Süd festgelegt.

Die Signale werden dauerhaft betrieblich ungültig gekennzeichnet. Dennoch sollen Sie an einer betrieblich sinnvollen Stelle aufgestellt werden. Damit wird für die LST-Ausbildung an der Hochschule, sowie für Eisenbahn-Fotografen gleichermaßen eine zweckmäßige Örtlichkeit geschaffen.

Zu dem Vor-Ort-Termin waren der oberste Betriebsleiter der SOEG, der Geschäftsführer einer örtlichen Eisenbahn-Baufirma sowie der Lehrbeauftragte für Leit- und Sicherungstechnik der Hochschule anwesend.

Signalstandort Form-Einfahrsignal A
(Ansicht von der freien Strecke)
Signalstandort Licht-Einfahrsignal F
(Ansicht von der freien Strecke)













Als maßgebliche Gefahrpunktabstände wurde der Bü Max-Müller-Straße für das Signal A, sowie der Bü Friedensstraße für das Signal F ermittelt. Das Ra 10 ist für den Gefahrpunktabstand des Signals F nicht maßgeblich, weil das Ra 10 zurückgebaut wird.

Bezeichnungsschilder der Hebelbank aus Emaille

Die Bezeichnungsschilder der Hebelbank im mechanischen Einheitsstellwerk wurden ursprünglich aus Emaille gefertigt.
Bei der Restauration des Lehrstellwerks wurde zuerst eine Nachfertigung der Schilder aus Kunststoff hergestellt, da die alten Schilder nur teilweise, und in schlechten Zustand vorhanden waren.

Dank Unterstützung der Fa. Schilderwerk Beutha konnten nun alle Bezeichnungsschilder der Hebelbank originalgetreu in Emaille gefertigt und ausgetauscht werden.



Wir danken der Fa. Schilderwerk Beutha GmbH für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.

Signalmasten sandgestrahlt und lackiert

Die drei Signalmasten, die im Bereich des Lehrstellwerks Zittau Süd wieder aufgestellt werden sollen, wurden durch die Fa. Sandstrahl Schuch bearbeitet.



Nach dem Sandstrahlen wurden drei Farbschichten aufgetragen:
  • Grundanstrich, Rostschutzfarbe, rotbraun
  • Zwischenanstrich, Deckfarbe, grau  RAL 7023
  • Deckanstrich, Deckfarbe, grau RAL 7011
Der sachgerechte Anstrich der Signalmasten erfolgte nach Vorschrift DV 878 der Deutschen Reichsbahn (Vorschrift für den Anstrich der Signale, Stellwerksteile und Wegübergangssicherungsanlagen, 1964)

Auszug aus DV 878, Deutsche Reichsbahn, 1964

Wir danken der Fa. Sandstrahl Schuch GmbH Görlitz für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.

Mittwoch, 13. Mai 2015

Google Maps Tour der Schmalspurbahnstrecke online

Die am 22. April erstellten Panorama-Foto-Aufnahmen an der Schmalspurbahnstrecke Zittau - Oybin / Jonsdorf wurden nun von Google freigegeben. Damit kann die ca. 18 Kilometer lange Strecke nun an 41 Standorten von Jedermann virtuell besichtigt werden.

Google Maps Panorama Tour: Doppelausfahrt am Bahnhof Bertsdorf

Die Tour kann auf verschiedenen Wegen gestartet werden:
  • Auf http://soeg.panoramazentrale.de startet die Tour am Bahnhof Bertsdorf und man sieht die Doppelausfahrt der Züge nach Oybin (Dampfbahn) und Jonsdorf (Dieselzug). Von hier aus kann man der Strecke nach Oybin, Jonsdorf oder zurück nach Zittau folgen.
  • Oder man öffnet Google Maps, zoomt in die Region Zittau und Gebirge und zieht dann das gelbe Männchen (unten rechts) über die Karte. Dort erscheinen dann blaue Kreise an den Panoramastandorten der Strecke und die Tour kann von einem dieser Punkte aus starten.

Die Standpunkte wurden so gewählt, dass sie bei den Lehrveranstaltungen zur Leit- und Sicherungstechnik und als Ergänzung zu den Exkursionen nutzbringend eingesetzt werden können.

Für den Eisenbahnbetreiber SOEG mbH dient die Foto-Tour als Werbung für Touristen und Eisenbahnbegeisterte.

Über den Fußboden wurde bei jedem Panorama das Logo der Projekt-Beteiligten gelegt. 

Google Maps Panorama Tour: Logo der Projektbeteiligten

Wir freuen uns über die gelungene Tour und bedanken uns bei der Firma art2viz für die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung und Einstellung der Panoramen.